Fips Ullherr ist neuer Flottenhäuptling – Dirk Stadler Ranglisten-Erster

Zunächst eine Entschuldigung: Ich war in letzter Zeit sehr viel unterwegs, unter anderem zusammen mit Fips Ullherr in Berlin zum Roling Home, deshalb kommt der Bericht über den letzten Flottenabend am 31. Oktober 2014 verspätet. Ich bitte um Nachsicht.

Im Bayerischen Hof in Prien trafen sich 25 Mitglieder und Freunde der Flotte zum Jahresabend und – beinahe schon Tradition – zum Entenessen. Die Enten waren ausgezeichnet, der Flottenabend bot gemischte Ergebnisse.

 

Zunächst berichtete Martin Köhle über die Regattasaison 2014, ein wie im Vorjahr sehr kurzer Bericht. Damals fielen mit Ausnahme der Harrasser Kanne alle Regatten dem „Jahrhundert“-Hochwasser bzw. der Flaute zum Opfer, dieses Mal waren es nun nur Flauten. Breitbrunn, Fraueninsel, Simssee – nirgendwo ging etwas. Lediglich die Harrasser Kanne des CYC ermöglichte einen Wettfahrttag mit vier Rennen. Das war’s. Wir stehen nicht allein mit dieser Regatta-Flaute, überall schlug sie zu, so dass in der Rangliste der Klassenvereinigung gerade noch 81 Aktive mit 9 Wettfahrten notiert sind, üblich sind so um die 110.

Die Langstrecken-Segler an Chiemsee und Simssee brachten zwar alle Rennen zu Ende, aber das ist bei Langstrecken halt so. Auch sie litten häufiger unter Windmangel, was gelegentlich Frust auslöste. Auch hat der Aktivitätsaufruf von Bernd  Schmitz aus dem vergangenen Jahr, sich doch stärker bei den Langstrecken zu engagieren, keinen erkennbaren Erfolg gebracht.

Dadurch war die Meisterehrung leider eher kurz. Das Ehepaar vom Berghe vom CYC gewann die Langstreckenwertung der Flotte, die beiden waren zugleich Dritter der Chiemsee-Meisterschaft in der Gruppe Einheitsklasse ein erfreuliches Ergebnis für die (beinahe) H-Boot-Neulinge. Zusätzlich zum Wanderpreis gab es eine flüssige Belohnung. Einen Ranglisten-Sieger gab es 2014 wie schon 2013 nicht, es war ja wieder nur eine von vier Serien zustande gekommen.

„Reisemeister“ der Flotte ist natürlich Dirk Stadler, der nach einer privaten Zählung von Martin Köhle 13mal an fremden Revieren an den Start ging, zusätzlich zu den „heimischen“ Serien. Er wurde insgesamt fünfmal Seriensieger, darunter bei dem hochrangigen Internationalen Bodensee-Pokal und beim Alpenpokal am Gardasee. Das brachte ihm einen Punktedurchschnitt von 140 und damit uneingeschränkt den ersten Ranglistenplatz der H-Boote. Natürlich sind wir stolz darauf, einen so engagierten und erfolgreichen Segler in der Flotte zu haben. Dirk wurde auch entsprechend gefeiert.

Hans Reile berichtete, dass die Flotte erfreulicherweise einige Zugänge zu verzeichnen hat, am Simssee, wo inzwischen acht H-Boote heimisch sind, mehr als am Chiemsee. Immerhin: ein Netto-Zuwachs. Das ist besonders erfreulich im Hinblick auf die vor uns liegende Saison mit der Internationalen Deutschen Meisterschaft im Chiemsee Yacht Club. Denn so besteht die Chance, dass wir mit acht bis zehn Booten an den Start gehen können. Dann beschäftigte er sich mit dem Thema Vorschoter: Am Simssee werden zur Vorbereitung auf die neue Saison mehrere theoretische und praktische Einweisungen bzw. Trainings veranstaltet, wobei die Ausbildung des Teams im Vordergrund steht. Damit soll das Teambuilding, das natürlich in erster Linie Aufgabe der Steuerleute bleibt, verbessert werden. Er rief die Steuerleute dazu auf, rechtzeitig ihre Crews zusammenzustellen, damit sie dann für die IDM „startreif“ sind.

Fips Ullherr gab einen Stimmungsbericht über die Ranglisten-Regatten 2014. Richtig glücklich wurde die Flotte mit dieser Saison nicht. Schon im Jahr zuvor gab es Probleme, für die nicht die Regattaleiter, sondern eine entschieden höhere Instanz verantwortlich war. Zur Erinnerung: 2013 war das Jahr als der Regen kam. Die Regatta beim Verein Seglerheim am Chiemsee und die neue auf der Fraueninsel mussten abgesagt werden, es war buchstäblich Land unter. Und am Simssee herrschte im Herbst 2013 Flaute.

So etwas passiert  ja nun nicht in jedem Jahr, also ging es frohgemut ins Jahr 2014, wir hatten ja regattamäßig Einiges gut zu machen. Ein paar Rückkehrer von der Österreichischen Staatsmeisterschaft am Traunsee – unter ihnen der Berliner Wolf-Dieter Roßbach – hatten ihre Boote schon mal in Breitbrunn gelassen, um am ersten Juni-Wochenende den wiedererstandenen König-Ludwig-Pokal zu segeln.  Die Breitbrunner hatten sich unter der Regie von Herta und Wolfgang Reger bestens vorbereitet, nur der Wind wollte nicht so. Am Samstagabend waren wir nach genossener Gastfreundschaft noch guter Hoffnung, die schwand aber am Sonntag. Still ruhte der See und wir packten zusammen.

Eine Woche später fanden wir uns in nahezu identischer  Zusammensetzung beim Chiemsee Yacht Club zur Harrasser Kanne ein. Die Wettervorhersage war eigentlich gar nicht so schlecht, aber am Samstag ging wieder nichts zusammen. Besser wurde es am Sonntag mit vier richtig guten Wettfahrten. Das sah ja nun schon besser aus. Wolf-Dieter hatte zwar nicht wie im Vorjahr gewonnen, aber fuhr als Zweiter dennoch zufrieden zurück nach Berlin. Und wir alle rüsteten uns für das folgende Wochenende, bei dem nun endlich die neu initiierte Serie mit dem schönen Namen Fraueninsler- H-Boot-Trophy stattfinden sollte.

Als Starthilfe war sie als Bavarian Open mit dem erhöhten Faktor von 1,25 ausgeschrieben worden. Die segelnden Insulaner, die im WVF Wassersportverein Fraueninsel organisiert sind, hatten alles so schön im Griff – nur eines nicht, den Wind. Auf den warteten wir am Samstag und am Sonntag vergebens, dann packten wir wieder zusammen. Ein erstaunliches Engagement für den Chiemsee brachte der Berliner Wolf-Dieter Roßbach, ein alter Kunde sozusagen. Er fuhr mit seiner Crew insgesamt drei Mal von seinem Berliner Domizil in den Chiemgau, um dann netto einen Segeltag  (mit dem ausgezeichneten zweiten Platz hinter Dirk Stadler) zu erleben. Danke Wolf-Dieter, wir sehen uns sicher wieder am Chiemsee.

Die Saison 2014 endete am Simssee wie sie am Chiemsee begonnen hatte. Am vorletzten Septemberwochenende empfing uns ruhiges Herbstwetter, mit angenehmen Temperaturen zur  wieder intensive Beseitigung der Auer-Bräu-Biere, die der Regatta ja ihren Namen gegeben haben, und mit einem Startversuch, der aber an der ersten Luv-Tonne endete. 21 Mannschaften standen auf der Starterliste.

Nun ist die Flotte in Erwartung der Internationalen Deutschen Meisterschaft, die am 9. bis 13. September 2015 stattfinden wird. Mit den Vorbereitungen wurde bereits begonnen. Für die Flottenvertretung heißt das Ziel, möglichst viele Aktive für die Teilnahme und die vorausgehende Qualifikation zu finden, sicher ein anspruchsvolles Unterfangen. Wir werden deshalb ab Beginn 2015 mehrere Aktivitäten zur Vorbereitung der IDM-Saison bekanntgeben, im Moment arbeiten wir noch daran.

Martin Köhle berichtete noch dass das das Training, das für das Frühjahr 2014 vorbereitet war,  kurzfristig mangels Beteiligung abgesagt werden musste. Dirk Stadler, der das Training veranstalten wollte, ermahnte die Flotte. Es sei schon frustrierend, wenn eine solche Aktivität, bei der sich die Verantwortlichen ja auch zeitmäßig vorbereitet hätten, eine solche Missachtung erlebe. Auch das H-Boot-Festl, für das sich Peter Krause besonders engagiert hatte, musste mangels Interesse abgesagt werden, er nahm es mit Humor, aber natürlich ist auch dies kein akzeptables Ergebnis.

Zu den Regularien gab es nicht viel zu sagen. Martin Köhle legte den Kassenbericht vor, der trotz des Aufwandes für den neu gestalteten Internet-Auftritt ausgeglichen war. Fips Ullherr wies darauf hin, dass die IDM auch ein gewisses finanzielles Engagement der Flottenmitglieder bedinge. Er bittet, ihn bei der Sponsorensuche zu unterstützen. Auch werde im Jahresverlauf noch ein Spendenaufruf an die Flottenmitglieder ergehen. Und schließlich: Abgesehen von den Ranglisten-Regatten lagen noch keine Termine vor, sie werden im Internet nachgeliefert.

Bei den abschließenden Wahlen schlug Martin Köhle Fips Ullherr als Flotten-Vertreter vor, er habe einen wesentlich besseren Kontakt zu den Seglern an den anderen Revieren und repräsentiere die Flotte dadurch besser. Hans Reile stellte sich für den Simssee als Verantwortlicher zur Verfügung. Martin Köhle  werde den organisatorischen Teil für die Flotte weiter abarbeiten Dies wurde von den Mitgliedern auch einstimmig so angenommen.

mak